Kategorie Fuß- und Radwegbrücken
Bauwerksentwurf Dr.-Ing. Matthias Schüller
Begründung der Jury
Einstimmig hat die Jury den La-Ferté-Steg in Stuttgart zum Sieger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken ernannt.
Der La-Ferté-Steg ist ein besonders stimmiges Ingenieurbauwerk, das in allen Details vollkommen überzeugt und das sich ausgezeichnet in seine Umgebung einfügt.
Kraftvoll strebt das Bauwerk aus der Böschung heraus, erhält durch die schwungvolle Krümmung eine eigene Dynamik und läuft in der Ebene sehr elegant flach aus. Im Zusammenspiel mit den filigran wirkenden nadelförmigen Stahlstützen entsteht der Eindruck einer fast fliegenden Konstruktion, die den Brückennutzern ein ganz besonderes Erlebnis von Bewegung und Schwerelosigkeit bietet. Die außergewöhnliche Brücke wertet einen alltäglichen Ort auf außergewöhnliche Weise auf.
Das klassische Prinzip – Stahl oben / Beton unten – wurde hier in beeindruckender Weise auf den Kopf gestellt und in ein ungewöhnliches Verhältnis von Betonüberbau zu extrem schlanken Stahlstützen gesetzt. Die Form der Brücke ermöglicht eine zwängungsarme Verformung in radialer Richtung, so dass die konsequent umgesetzte fugen- und lagerlose Bauweise möglich wurde. Dadurch entstand eine wartungsarme und nachhaltige Konstruktion von außergewöhnlicher Eleganz.
Dieser Entwurf ging aus einem beschränkten Ingenieurwettbewerb hervor und beweist wieder einmal, dass Ingenieurwettbewerbe einen wesentlichen Beitrag zur Baukultur leisten.
So hat diese elegante Konstruktion aus Stahl und Beton sicher auch eine Signalwirkung für andere Brückenplanungen.
Der Entwurfsverfasser Dr.-Ing. Matthias Schüller erhält für seine herausragende Ingenieurleistung die Preisskulptur.