Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken
Begründung der Auswahl der Humboldthafenbrücke
Der 1. Preis in der Kategorie A der Straßen- und Eisenbahnbrücken wurde von der Jury mit einstimmigem Votum an die Humboldthafenbrücke am Berliner Hauptbahnhof vergeben, da mit diesem eleganten Bauwerk neue Wege bei der Planung und Konstruktion beschritten wurden, die richtungweisend für den modernen Eisenbahnbrückenbau sind. Die Humboldthafenbrücke beweist, dass Eisenbahnbrücken nicht unbedingt schwer und massiv sein müssen. Mit der Verwendung von Stahl als Unterbau und Beton als Überbau wurde das traditionelle Konstruktionsprinzip quasi „aus den Kopf gestellt“.
Dieser unkonventionelle Einsatz der Baustoffe ermöglichte eine überraschend leichte Konstruktion, wie sie bei Eisenbahnbrücken mit ihren hohen Belastungen bisher kaum vorstellbar war. Hierzu wurden als innovative Detail-Lösungen Stahlgussknoten entwickelt, die es in dieser Dimension vorher nicht gegeben hat und die zur Eleganz des Bauwerks wesentlich beitragen. Diese Bauweise wirkte inzwischen wegbereitend für weitere Projekte.
Besonders positiv wurde von der Jury darüber hinaus bewertet, wie die gewählte Konstruktion sich dem benachbarten Bahnhofskomplex harmonisch und ebenbürtig anpasst. Dies wäre mit herkömmlichen Konstruktionen kaum möglich gewesen und unterstreicht die außergewöhnliche technische und gestalterische Leistung der beteiligten Ingenieure.