Dreiländerbrücke

Fuß- und Radwegbrücke zwischen Weil am Rhein (D) und Huningue (F)

Maßgeblicher Entwurfsverfasser: Arbeitsgemeinschaft Feichtinger Arch./Leonhardt, Andrä und Partner, Dietmar Feichtinger, Feichtinger Architectes, Paris; Wolfgang Strobl, Leonhardt, Andrä und Partner, Stuttgart

Die Fußgängerbrücke über den Rhein besticht zunächst durch ihre Rekordspannweite von 230 m. Sie begeistert durch die perfekte Logik ihrer Konstruktion, die zu einem ästhetisch perfekten Ingenieurbauwerk geführt hat. Zwei sehr schlanke Bogenträger prägen die Konstruktion, wobei der südliche mit einer Neigung von 15º angeordnet ist. Die Schlankheit der Bögen wird durch die wechselseitig geneigte Anordnung der Hänger erreicht.

Durch die geringe Höhe des Bogenstichs wirkt das Bauwerk angemessen und niemals aufdringlich. Ermöglicht wird dies durch die beweglichen Widerlager – eine außergewöhnlich innovative Lösung, durch die die extreme Spannweite der Brücke ohne Dämpfer bewältigt wird. Durch die Einspannung der Bogenenden in die aufgelösten Widerlager setzt das Bauwerk leichtfüßig auf den ufernah im Wasser befindlichen Fundamentpfeilern auf. Die Leichtigkeit des Bauwerks setzt sich dadurch bis in den Uferbereich fort.

Das Brückendeck ist eine asymmetrisch ausgebildete, orthotrope Platte, die gleichzeitig als Zugband wirkt. Zusammen mit den Bögen ergibt das Brückendeck eine hinsichtlich Wind- und Fußgängerbelastungen schwingungsarme Lösung.

Der Verzicht auf Flusspfeiler vereinfachte den Bauablauf. Maßnahmen gegen Schiffsanprall waren dadurch überflüssig. Auch dies führt neben der Verwendung wartungsfreundlicher und dauerhafter, geschlossener Stahlprofile zu einer guten Wirtschaftlichkeit und hohen Nachhaltigkeit. Die durchgehend abgerundete Konstruktion aller Bauteile vermeidet Schmutzablagerungen und Korrosion.

Die Dreiländerbrücke versinnbildlicht den Brückenschlag zwischen Deutschland, Frankreich und der nahen Schweiz. Mit seinem schlanken Profil, der gebauten Leichtigkeit und Transparenz aller konstruktiven Elemente passt sich das Bauwerk perfekt an die historischen Sichtachsen des badischen Weil am Rhein und des elsässischen Huningue an.

Dieses Grenzbauwerk ist schon jetzt Symbol des modernen Brückenbaus und hat sich rasch zu einem belebten Anziehungspunkt entwickelt.