Altmühlbrücke Eichstätt

Die Geh- und Radwegbrücke über die Altmühl im bayerischen Eichstätt überzeugt durch ihre zurückhaltende Eleganz. Damit zeigt das anmutige Bauwerk, dass auch aus kleinen Bauaufgaben durch innovative Ideen und konsequente Durchgestaltung konstruktiv wegweisende Bauwerke entstehen können.

Ohne zusätzliche Stütze überspannt die Brücke mit einer Gesamtlänge von 35 m in einem eleganten Schwung den Fluss. Sie wirkt fast schwebend und erlaubt aufgrund der geringen Bauhöhe des glatten, fischbauchähnlichen Brückenquerschnitts einen fließenden Übergang zu den Uferbereichen. Das bei Hochwasser demontierbare Geländer ist ebenfalls auf ein Mindestmaß an Materialität reduziert und unterstreicht dadurch die Leichtigkeit der Konstruktion zusätzlich. Insgesamt ist diese Brücke das Beispiel eines gelungenen alltäglichen Bauwerks.

Die Rahmenkonstruktion besticht durch ihr filigranes, sehr leicht wirkendes Erscheinungsbild. Die Schlankheit des Stahlkastens ist bei der Stützweite von 35 m mit einer Bauhöhe von nur 30 cm in Feldmitte und 90 cm an den Widerlagern beeindruckend. Der luftdicht verschweißte, 3,5 m breite, einzellige Kastenquerschnitt ist trotz dieser bemerkenswerten Schlankheit torsionssteif und gut geeignet, bei Hochwasser unplanmäßigen Horizontalbelastungen, z. B. durch Treibgut, sicher standzuhalten.

Die Einspannung des Stahlüberbaus in die Gründung erfolgt über eine Zweipunktlagerung mit Gegengewicht. Dies geschieht baupraktisch elegant und zugleich einfach über zwei getrennte Betonkörper.

Die Brücke ist klar an der Funktion orientiert und überzeugt dabei durch intelligente Lösungen im Detail. So können die Geländer bei Hochwasser mit wenigen Handgriffen einfach demontiert werden, um ein ungehindertes Überströmen des Brückendecks zu gewährleisten.

Da der Brückenüberbau komplett in der Stahlbauwerkstatt gefertigt und dort auch mit dem erforderlichen Korrosionsschutz versehen werden konnte, zeichnet sich die Brücke durch eine hohe Fertigungsqualität aus. Gleichzeitig wurde ein wirtschaftliches Bauverfahren ohne Lehrgerüst und Hilfsabstützungen realisiert.
Auch bei der konventionellen Herstellung der strömungstechnisch günstig ausgebildeten Widerlager gelang durch die Verwendung von Unterwasserbeton eine wirtschaftliche Lösung ohne größeren Baugrubenverbau im Bereich der sensiblen Uferböschung.

Das Bauwerk wurde in allen seinen Details der Lage im Überschwemmungsgebiet der Altmühl optimal angepasst und erfüllt in Verbindung mit dem Werkstoff Stahl die Anforderung an ein nachhaltiges Bauwerk in besonderem Maße.