Elbebrücke Mühlberg

Mit der neuen, 700 m langen Elbebrücke bei Mühlberg wurde eine schwierige Aufgabe hervorragend gelöst. Das inzwischen als „Auge von Mühlberg“ bekannte Bauwerk überzeugt dank der gelungenen Kombination aus schlichter Eleganz und innovativer Konstruktionsidee. Dank der im Strombereich dadurch möglichen Stützweite von 144 m erfüllt die neue Elbequerung auch die ökologischen Vorgaben optimal.

Bei der Planung der neuen Brücke im Zuge der Landesstraße L 66 bei Mühlberg bestand die Aufgabe, die Eingriffe in die Elbauen mit ihren verschiedenen Schutzgebieten trotz der beträchtlichen Bauwerkslänge möglichst gering zu halten. Diese Aufgabe wurde mit der zurückhaltenden, an die Landschaft gut angepassten, flachen Balkenbrücke angemessen gelöst. Gleichzeitig verleiht die innovative Auflösung des Strompfeilers durch eine weithin sichtbare Öffnung zwischen den Rahmen – das „Auge von Mühlberg“ – der Brücke ihr markantes und unverwechselbares Aussehen.

Die Flussquerung, etwa mittig zwischen den Elbbrücken bei Riesa und Torgau gelegen, ist als 12-feldrige Deckbrücke konzipiert. Hierbei wurde für den Strombereich ein klassischer Stahlverbundquerschnitt und für den östlichen Vorlandbereich ein Spannbetonquerschnitt gewählt. Als innovatives Konstruktionsmerkmal zur Aufnahme des großen Stützmoments ist der in Zug- und Rahmenstiele aufgelöste Querschnitt im Bereich des Strompfeilers hervorzuheben. Betongelenke verbinden die Rahmenstiele mit dem Gründungskörper.

Dieser hochbeanspruchte Bereich um das „Auge“ wurde als Verbundkonstruktion ausgeführt. Dabei sind die druckbeanspruchten Stiele und Knotenbereiche mit hochfestem Beton verfüllt worden. Aus ästhetischer Sicht ist die Ausformung der aufgelösten Voute besonders gelungen.

Als innovativ sind der Einsatz von selbstverdichtendem Beton im Bereich des Strompfeilers sowie der Einsatz von externer Vorspannung in Verbundüberbau oberhalb des „Auges“ hervorzuheben. Hierzu wurden umfangreiche In-situ-Versuche durchgeführt.

Die optimal an die natürlichen Gegebenheiten der Fluss- und Polderlandschaft ange-passte Stützenstellung kommt der Wirtschaftlichkeit des Bauwerks zugute. Es wurde ein günstiges Verhältnis zwischen den Gründungs- und Unterbaukosten sowie den Kosten des Überbaus gefunden.

Durch die Stahlverbundbauweise im Bereich der großen Stützweiten nutzt die Konstruktion für die unterschiedlichen Belastungsanforderungen die Baustoffeigenschaften von Stahl und Beton jeweils bestmöglich aus. Durch diesen überlegten und sparsamen Einsatz der Baustoffe genügt das Bauwerk auch heutigen Nachhaltigkeitsansprüchen.