Die neue Brücke verbindet nicht nur die Stadt Bremerhaven mit den Sehenswürdigkeiten am Alten Hafen, die gläserne Stahl- und Glasröhre entpuppt sich zugleich als begeh- und drehbare Skulptur. Besonders gelungen ist dabei die stimmige Verknüpfung von Maschinentechnik und Baukonstruktion. So werden die Drehbewegungen zum Öffnen des Bauwerks für Schiffsdurchfahrten zum Erlebnis für Anwohner und Besucher.
Durch die Material- und Formenwahl ist die Brücke harmonisch in das architektonische Gesamtkonzept der Umgebung integriert. So besteht ein enger Bezug zur angrenzenden Bebauung, die Konstruktion der Einhausung mit Spanten und Rippen als Reminiszenz an einen Schiffsrumpf symbolisiert den maritimen Standort. Die transparente Glaseinhausung verbindet Witterungsschutz für die Passanten mit freiem Ausblick auf die Umgebung. Das Beleuchtungskonzept unterstützt auch nachts die Erlebbarkeit der Brücke.
Haupttragwerk der Brücke ist ein stählerner, mehrzelliger Hohlkasten, der durch ein geschweißtes Röhrensystem aus horizontalen Druck- und diagonalen Zugstäben zwischen elliptischen Vollrahmen zusätzlich ausgesteift wird. Das statische Längstragsystem besteht aus dem beidseitig auskragenden drehbarem Mittelteil und anschließenden Ein- bzw. Zweifeldträgern. Besonders markant ist die Integration der aufwändigen Maschinentechnik mit Drehkranz und Hydraulikantrieb in die Brückenkonstruktion.
Das Bauwerk ist die zentrale Verbindung zweier publikumsträchtiger Zentren Bremerhavens. Die besondere Art der Konstruktion erlaubt die komfortable Nutzung der Querung – gut geschützt bei jeder Witterung. Die Lösung als Drehbrücke ermöglicht die Durchfahrt von Schiffen mit einer lichten Durchfahrtsbreite von ca. 14 m und Aufbauten unbegrenzter Höhe. Gesteuert wird der Drehvorgang per Fernüberwachung.
Die Besonderheit der Brücke ist die Integration aller Teilfunktionen wie Wegeführung, Witterungsschutz und Beweglichkeit in einem überzeugenden Gesamtbauwerk. Durch die konsequente Nutzung von standardisierten Bauelementen und Konstruktionsteilen wurde dabei trotz der komplexen Aufgabenstellung eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht.
Situationsgerecht wurden die Stahlbauteile im nahegelegenen Werk weitgehend vorgefertigt, mit Pontons zur Baustelle transportiert und mit Kranen montiert. Die durchdachte Konstruktion und Zugänglichkeit durch integrierte Inspektionswege minimieren zudem den Unterhaltungsaufwand.