Eisenbahnbrücke „Scherkondetal“

Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken

Ein ästhetisch überzeugendes innovatives Bauwerk und ein Meilenstein des modernen Eisenbahnbrückenbaus für den Hochgeschwindigkeitsverkehr. Genau das ist mit der Brücke über das Tal der Scherkonde im Weimarer Land gelungen, befand die Jury.

Als erste semi-integrale Bahnbrücke der Deutschen Bahn AG setzt sie Maßstäbe sowohl in gestalterischer als auch statisch-konstruktiver Hinsicht. Die nahezu fugen- und lagerlose Konstruktion ermöglichte ein wirtschaftliches und nachhaltiges Bauwerk, das sich zudem wunderbar in die Landschaft einfügt.
Diese im Vergleich zu vielen älteren Bahnbrücken leicht und elegant wirkende Brücke ist Prototyp einer neuen Generation von Bahnbrücken. Bei Entwurf und Realisierung dieses Baus hat die Bahn AG Mut bewiesen und neue Wege eingeschlagen.

Die Jury ist überzeugt, dass die Scherkondetalbrücke auch im internationalen Maßstab ein hervorragendes Aushängeschild innovativer deutscher Ingenieurbaukunst ist.

Die Brücke wurde konsequent und materialgerecht in Betonbauweise durchkonstruiert. Von entscheidender Bedeutung ist die gewählte Pfahlgründung, die einerseits bei Zwangsbeanspruchung nachgiebig ist und gleichzeitig keine wesentlichen Setzungsdifferenzen erwarten lässt.

Der relativ steife, vorgespannte Betonüberbau sorgt dafür, dass die Eisenbahnbrücke den Gleisanlagen ausreichend Stabilität bietet und genügend Widerstand gegen Verformungen aufweist. Für die herausragende Ingenieurleistung, die in diesem Bauwerk steckt, erhalten Ludolf Krontal von der DB ProjektBau und Stephan Sonnabend vom Büro Büchting+Streit den Deutschen Brückenbaupreis 2012.