Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein-Herne-Kanal

Kategorie Fuß- und Radwegbrücken

In Gelsenkirchen sollte die verkehrliche Aufgabe einer Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein-Herne-Kanal mit dem Anschluss an den Emscher-Park-Radweg und einem signifikanten Endpunkt der Erzbahntrasse kombiniert werden: so die Vorgaben des Auftraggebers.Gelöst wurde diese Herausforderung mit einer einseitig aufgehängten, integralen Hängebrücke, die sich in einem weiten Bogen über den Kanal schwingt. Durch den seitlich abgesetzten, abgespannten Pylon scheint der Überbau geradezu schwerelos über der Landschaft zu schweben – ein für Betrachter wie Benutzer einzigartiges Erlebnis.

Das integrale Bauwerk mit dem gekrümmten Grundriss kann durch die geschickte einseitige Aufhängung das Torsionsmoment aus der Krümmung ins Gleichgewicht setzen. Temperaturbedingte Längenänderungen werden durch die Flexibilität des Krümmungsradius aufgenommen.Seine beeindruckende Transparenz verdankt das Bauwerk auch seiner technischen Innovation: den ungestützten Tragseilverankerungen. Dazu kommt der extrem schlanke Überbau, begünstigt durch einen gezwängten Einbau zur Reduzierung der Querbiegebeanspruchung.Mit der integralen Konstruktion wird durch Verzicht auf wartungsintensive Fugen und Lager eine sehr robuste Konstruktion erreicht, die wenig Unterhaltungsaufwand erwarten lässt.

Die Jury nominiert die Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen für den Deutschen Brückenbaupreis 2012, weil sie als Landmarke in der Region Maßstäbe innovativer Ingenieurbaukunst setzt. Der kühne Schwung des schwerelos anmutenden Bauwerks leistet einen ästhetisch anspruchsvollen und bemerkenswert vitalen Beitrag zur Funktionalität des Wegenetzes im Emscher Landschaftspark.