Nominierte 2008

Presseinformation (steht auch als PDF zur Verfügung)

Die 6 Nominierungen zum Deutschen Brückenbaupreis 2008 stehen fest!

Mit dem Deutschen Brückenbaupreis, der schon 2006 großes Aufsehen in der Fachpresse erregte, soll der baukulturelle Dialog zwischen der Öffentlichkeit und allen am Brückenbau beteiligten Ingenieurinnen und Ingenieuren verstärkt werden. Schon jetzt hat sich dieser Wettbewerb zum führenden Ingenieurpreis in der Bundesrepublik entwickelt.

Der Wettbewerb wird ausgelobt von der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Die neunköpfige Jury des Deutschen Brückenbaupreises wählte aus 42 Einreichungen in zweitägiger Sitzung die sechs Nominierungen aus. Es bleibt jedoch spannend: Erst im März 2008 werden die Gewinner der beiden Kategorien Fuß- und Radwegbrücken und Straßen- und Eisenbahnbrücken bekannt gegeben.

Drei Fuß- und Radwegbrücken, zwei Straßen- und eine Eisenbahnbrücke stehen in diesem Jahr im Focus der Jury. Mit dieser Auswahl haben die Juroren gezeigt, dass der deutsche Ingenieurbau auch ein deutlich sichtbarer Seismograf innovativer, gestalterischer und gesellschaftlicher Entwicklungen ist.

In der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ wurden nominiert:

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Saaletalbrücke Jena Göschwitz
„Die Brücke setzt in überzeugender Weise das Bogenmotiv in das moderne Material Spannbeton um, ohne platte Imitation der alten Brücke zu sein.“
Eine gelungene Lösung für das Bauen im Bestand. Alt und Neu verbinden sich durch die Anlehnung an den historischen Entwurf der Bogenbrücke. Die neue Brücke nimmt die Bogenform auf und führt sie auf die reine Tragfunktion zurück.
Die Transparenz des neuen Tragwerkes führt harmonisch auf das alte Bauwerk hin und vermeidet Konfrontationen.
Begründung

 

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Humboldthafenbrücke am Hauptbahnhof Berlin
„Das richtige Bauwerk an der richtigen Stelle! Es ist ein innovativer Meilenstein des modernen Eisenbahnbrückenbaus.“
Besonders hohe Belastungsanforderungen und schlanke Konstruktionen sind nicht unbedingt ein Widerspruch. Diese Brücke setzt Signale für die Entwicklung von Bahnbrücken der Zukunft. Stahlgussknoten statt geschweißter Lösungen ergeben den glatten und feinteiligen Eindruck. Damit stellt diese Brücke eine Formvollendung der Stahlbauten des späten 19. Jahrhunderts dar.
Begründung

 

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Lautrupsbachtalbrücke in Flensburg
„Ein Bauwerk aus einem Guss, das Brücke und Schallschutz zu einem einheitlichen Ganzen verschmilzt.“
Elegante Linienführung und die optische Einheit von Lärmschutz und Bauwerk beeindrucken hier. Der dynamische Schwung und die konsequente Gestaltung lassen die detailreiche Landschaft ungestört weiter wirken. Das Zusammenspiel von Verkehrsanlage und Landschaft – sonst oft problematisch – hat hier eine konsequente, aber kontrastreiche Lösung gefunden. Auch die Beleuchtung passt in die Gestaltung.
Begründung

In der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ wurden nominiert:

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Grenzbrücke über den Inn bei Wernstein-Neuburg
„Der Reiz der deutsch-österreichischen Grenzbrücke liegt in der eleganten und kühnen Konstruktion, die sich perfekt in die Umgebung einpasst.“
Äußerste Reduzierung als Stilmittel setzt ein technisches Ausrufezeichen in die reizvolle Landschaft.
Eine sehr schlanke und minimierte Konstruktion als Hängebrücke mit einem einseitigen Pylon – auch die Wasserspiegelung wurde im Entwurf gestalterisch einbezogen.
Begründung

 

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„Drachenschwanzbrücke“ über das Gessental in der Neue Landschaft Ronneburg
„Die Brücke ist eine der längsten und innovativsten Holzbrücken. Sie folgt in ihrer Welligkeit der Erwartung natürlicher Wege und zeigt, wie technische Herausforderungen auch poetische genutzt werden können.“
Gut zu sehen: die innovative Stützenlösung und das hölzerne Spannband. Der Birkenhain im Talgrund und die schlanken Pendelstützen gehen eine geradezu poetische Verbindung ein.
Bei dieser Brücke werden die technischen Möglichkeiten des Brückenbaus zur Erlebnisgestaltung des Nutzers eingesetzt.
Begründung

 

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„Dreiländerbrücke“ in Weil am Rhein / Huningue (F)
„Die Asymmetrie verleiht dieser Brücke mit einer Rekordspannweite von 230 Metern und einem besonders flachen Bogenstich die außerordentliche Eleganz.“
Zwei sehr schlanke Bogenträger und aufgelöste Widerlager machen den Entwurf elegant und dynamisch. Alle Details beeindrucken durch konsequente Konstruktion ohne störende Knotenpunkte.
Auch bei Nacht beeindrucken die rekordverdächtigen 230 Meter Spannweite und der dynamische Schwung des flachen Bogens.
Begründung

 

Die Preisträger des Deutschen Brückenbaupreises 2008 wurden am 10. März 2008 in Dresden im feierlichen Rahmen gekürt. Dazu wurden neben Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee und DB- Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn mehr als 1.300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien in der Technischen Universität Dresden empfangen.

Brücken verbinden – und sind ein unentbehrlicher Teil unserer Baukultur. Die sechs nominierten Brücken des aktuellen Deutschen Brückenbaupreises zeigen innovative Höchstleistung und ästhetische Eleganz im besten Sinne. Auch in diesem Jahr tritt der Deutsche Brückenbaupreis wieder den Beweis an, dass Ingenieure einen wesentlichen Beitrag zur Baukultur in Deutschland leisten.

Der Deutsche Brückenbaupreis wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung im Rahmen der Initiative Baukultur gefördert. Sponsoren sind die Deutsche Bahn AG, der Deutsche Beton- und Bautechnikverein, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, die Beton Marketing Deutschland GmbH, der Informationsdienst Holz sowie die UNITA.